Was ist Sensorische Integration
Sensorische Integration ist ein neurologischer Prozess, der es uns ermöglicht, Empfindungen aus dem eigenen Körper und der Umwelt so zu organisieren, dass wir unseren Körper zielgerichtet benutzen können, und der in unseren Köpfen ununterbrochen abläuft! In jedem von uns!
Gute sensorische Integration ist die Voraussetzung für adäquate Reaktionen = Motorik, Anpassungsreaktionen, entsprechende Handlungen.
Wir haben mehr als 5 Sinne
Als Erwachsener spielen in unserem täglichen Leben die Fernsinne , wie Sehen,Hören, Riechen eine sehr bedeutende Rolle. Doch in der Entwicklung des Kindes , sind die sogenannten Nahsinne wesentlich bedeutender um sich in der Umwelt zurechtzufinden, wie die kalifornische Ergotherapeutin und Pychologin Dr. Jean Ayres in den 1960-ern herausgearbeitet hat. Die Nahsinne liefern Informationen über den eigenen Körper und seine Position im Raum und spielen so in den ersten Lebensjahren eine zentrale Rolle für die kindliche Entwicklung.
Die Nahsinne:
- Tast- oder Berührungssinn( in der Fachsprache: taktiler Sinn)
- Gleichgewichtssinn ( vestibulärer Sinn)
- Kraft- und Bewegungssinn ( propriozeptiver Sinn)
Wird die Information über diese Sinne gut verarbeitet und integriert, so entwickelt das Kind ein vielfältiges,differenziertes Bild von seinen Möglichkeiten und Grenzen seines Körpers (Körperschema). Durch jede positive Erfahrung bekommt das Kind das Gefühl, dass es in dieser Welt etwas bewirken kann (Selbsteffektivität).
Der Ablauf des Ordnens und Zusammenbringens aller Sinnesinformationen im Gehirn wird sensorische Integration genannt ( auch Wahrnehmung oder zentrale Verarbeitung). Wenn das Kind die Sinnesinformationen gut verarbeitet und verknüpft und sie für sinnvolles, zweckmäßiges, zielgerichtetes Handeln nützt, ist das ein Zeichen für eine gute sensorische Integration.
Gibt es zum Beispiel eine Störung im Bereich der Integration des Gleichgewichtssinnes, muss sich ein Kind schon darauf konzentrieren nicht vom Stuhl zu fallen und schafft es somit kaum, gleichzeitig aufmerksam der Lehrerin zu folgen.
Eine sensorische Integrationsstörung ist eine leichte Funktionsstörung und bedeutet, dass Informationen von Sinnen nicht gut verarbeitet werden können. Ein Kind hat somit Schwierigkeiten, sein Verhalten den Erfordernissen anzupassen und effektiv und sinnvoll zu reagieren und zu handeln….
Sensorische Integrationstherapie: Ayres Sensorische Integration®
Diese Therapieform wurde entwickelt von der amerikanischen Psychologin und Ergotherapeutin J. Ayres. Ayres beobachtete, dass viele Kinder mit Lern- oder Verhaltensstörungen auch Defizite in ihrer motorischen Koordination, der Gleichgewichtsverarbeitung und der Wahrnehmung ihres Körpers haben.
Die sensorisch-integrative Ergotherapie setzt an der gemeinsamen Wurzel vieler Probleme an.
In der Therapie setzen wir gezielt sensorisches Angebot und unterstützen somit das Kind in seiner Bewegungskoordination , Handlungsplanung, Verhaltensorganisation und Alltagsbewältigung. Wir als Ergotherapeutinnen schauen dabei auf die „genau richtige Herausforderung“ und stellen somit Erfolgserlebnisse sicher. Das Kind bleibt motiviert und sein Selbstwert wird ebenso gesteigert!
Bei uns in der Praxisgemeinschaft imteam findet die Sensorische Integrationstherapie durch ErgotherapeutInnen mit entsprechender Zusatzausbildung statt.
Die Therapie bietet dem Kind mittels vieler Bewegungsgeräte und speziell ausgewählter „Erfahrungsmaterialien“ die Möglichkeit:
- seine Gleichgewichtsempfindung zu verbessern = vestibuläre Wahrnehmung
- seinen Körper besser zu spüren (Muskelspannung u. Gelenksstellung) = propriozeptive oder
- kinästhetische Wahrnehmung
- besser zu spüren (Druck, Materialeigenschaften,…) = taktile Wahrnehmung
Wenn das Kind seinen Körper besser spüren, steuern und kontrollieren kann, kann es auch mit Reizen aus der Umwelt besser umgehen und ökonomischer handeln. Das zeigt sich in einer verbesserten Geschicklichkeit und reiferem Spielverhalten.
Mehr Infos erhalten Sie unter www.sensorische-integration.org.